Heidelberger Werkstätten

Erfolgsgeschichten

Traumberuf gefunden

Es hat geklappt: Der Vertrag ist unterschrieben und eine glückliche neue Mitarbeiterin sorgt beim Nahkauf in Sandhausen Robert-Koch-Straße für Nachschub bei den Backwaren. Gülüsar Kilic wechselte nach dem Berufsbildungsbereich zunächst in die Hauswirtschaftsgruppe der Werkstatt in Sandhausen.

Schnell wurde klar: Sie hat enorm viel Energie und es ist wichtig, diese zu kanalisieren. Nach einigen weiteren Stationen, auf denen sie viel lernen konnte, hat sie es in ihren Traumberuf geschafft. Gleich zu Beginn hat sie mit dem Marktleiter ihre bisher gemachten Erfahrungen und Stolpersteine besprochen. Dieser übernimmt seither die Aufgabe, sich darum zu kümmern, dass sie nicht an ihre Grenzen geführt wird, aber auch, dass Absprachen wirklich verstanden und Konflikte  zeitnah geklärt werden.

Der Integrationsbeauftragte der Heidelberger Werkstätten kümmerte sich noch zwei Jahre lang durch Besuche vor Ort, dann übergab er schrittweise die Betreuung an den Integrationsfachdienst. Dieser organisierte die Vertragsgestaltung in Zusammenarbeit mit allen zuständigen Stellen. Und schließlich war das große Ziel erreicht: der erste eigene Arbeitsvertrag auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.  

Experten in eigener Sache

Von über 40 Interessenten, die in unterschiedlichen Werkstätten für Menschen mit Behinderung arbeiten, haben es sechs geschafft: Als Teilnehmende am Projekt „Inklusive Bildung Baden-Württemberg“ durchlaufen sie eine dreijährige, modulare Vollzeitausbildung zur Bildungsfachkraft. Mit Helmuth Pflantzer und Hartmut Kabelitz sind auch zwei Beschäftigte der Heidelberger Werkstätten ausgewählt worden, die Qualifizierung zu durchlaufen. Beide haben bereits eigenständige Vorlesungen gehalten.

Technische Hilfsmittel erweitern Möglichkeiten

Patric Römer kann neuerdings Muttern und kleine Ventile greifen – und das trotz seiner angeborenen Querschnittlähmung (Tetraplegie). Mithilfe eines mechanischen Systems ist es Herrn Römer nun möglich, sich besser am Arbeitsprozess in seiner Gruppe zu beteiligen. Während er bisher hauptsächlich Kontrollaufgaben erledigen konnte, was ihn kognitiv nicht erfüllte, kann er nun bei Verpackungsaufträgen mitarbeiten. Dazu zielt er mit einer Art Zange, die an seiner Hand befestigt ist, auf das zu verpackenden Bauteil, betätigt per Faustschluss einen Knopf, um die Zange zu schließen und kann dann das Bauteil auf ein Förderband legen, das er mit einer kleinen Bewegung der anderen Hand in Bewegung versetzt und das das Bauteil in eine bereitstehende Schale befördert. Somit wird mit dem System ein Teil der behinderungsbedingten Bewegungseinschränkung von Herrn Römer überwunden. Das System wurde von den Heidelberger Werkstätten finanziert und wird vom Gruppenleiter kontinuierlich an die Bedürfnisse von Herrn Römer und die vorliegenden Arbeitsaufträge angepasst.